Achtung! “Fiese” Komplexitätsfalle

Kennen Sie die fiese Komplexitätsfalle? In früheren Beiträgen habe ich typische Denkfehler im Umgang mit Komplexität beleuchtet für alle bisherigen Beiträge).
Wer einen (oder mehrere) der sieben Denkfehler begeht, tappt vermutlich in die Komplexitätsfalle.

Wenn in einer unerwarteten Situation die Dynamik zunimmt, wird die Zeit, die zur Verfügung steht, um die richtigen Entscheidungen zu treffen, immer kürzer. Gleichzeitig steigt die Zeit, die zur Entscheidungsfindung benötigt wird, weil auch die Komplexität zunimmt (vgl. Abbildung).

Wer sich in diesem Spannungsfeld zwischen zunehmender Komplexität der Situation einerseits und abnehmender verfügbarer Zeit bzw. abnehmendem Handlungsspielraum andererseits bewegt, gerät leicht in Gefahr
❌ unzureichender Zieldefinition
❌ Beschränkung auf zu enge Ausschnitte
❌ einseitiger Schwerpunktsetzung

Dies wiederum führt zu
❌ Vernachlässigung relevanter Nebenwirkungen
❌ Übersteuerung
❌ autoritärem Verhalten

Statt zu agieren, wird immer mehr reagiert, die Kontrolle entgleitet zusehends.

Denken Sie, dass Sie sich noch im grünen Bereich der Abbildung befinden?

Ausgezeichnet, herzlichen Glückwunsch! Aber warten Sie nicht zu lange! Um der Komplexitätsfalle zu entgehen, ist es wichtig, sich zu orientieren und zu entscheiden, bevor sie zuschnappt.

Zur Standortbestimmung empfehle ich, im Führungsteam eine eigene Management-Landkarte in Form einer Erfolgslogik zu entwickeln! Idealerweise um Abstand zu gewinnen im Rahmen der Strategiearbeit, aber auch zur Initialisierung eines neuen Projekts oder vor strategischen Weichenstellungen.

Im grünen Feld haben Sie genügend Zeit für…
✔️ Erfolgslogik entwickeln
✔️ Szenarien formulieren
✔️ Ziele klären
✔️ Hebel priorisieren
✔️ Handeln!

(Zum Vergleich: Droht ein «Schiff» zu sinken, hat die Besatzung nur wenige Handlungsoptionen. Läuft es hingegen gut, lohnt es sich, über langfristig wirkende Maßnahmen nachzudenken, z.B. die Rekrutierung guter Führungskräfte auf einem ausgetrockneten Arbeitsmarkt und Maßnahmen zu deren Bindung).

Wenn ein Projekt (oder ein Problem) schon sehr weit fortgeschritten ist, wird der Handlungsspielraum eingeschränkt, da ein Teil der Maßnahmen nicht mehr in einem angemessenen Zeitraum greifen wird.

Kennen Sie Ihre Erfolgslogik? Kontaktieren Sie mich – gerne unterstütze ich Sie bei der Entwicklung Ihrer Managementlandkarte! juerg.honegger@netmapping.ch